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Stephen King: "Ich glaube nicht, dass ich jetzt den Nobelpreis bekomme"

GDN - Horror-Autor Stephen King über seine Kritiker, seine Ängste und warum Grusel-Literatur eine gute Vorbereitung für den Tod ist Berlin. Bestseller-Autor Stephen King glaubt, dass seine Horror-Geschichten eine gute Vorbereitung für den Tod sind.
"Dass meine Bücher weltweit Erfolg haben, zeigt mir, dass es eine universale Sehnsucht danach gibt, in Angst und Schrecken versetzt zu werden", sagte Stephen King im Interview mit der "Welt am Sonntag", "wir alle müssen sterben. Das ist unvermeidlich. Und weil das so ist, wollen Menschen das Ende proben. Damit das klappt, muss ich sie in Situationen versetzen, die sie erschrecken. Und die müssen glaubwürdig sein. So können die Leser ihre Gefühlsausschläge testen, auf eine Weise, die ihnen nicht weh tut oder schadet." Der 66-jährige Amerikaner sagte, er würde in seinen Geschichten auch immer seine eigenen Ängste verarbeiten. "Schreiben ist für mich eine Form von Aberglauben, um böse Dinge abzuwehren. Ich neige zum Aberglauben", sagte King der "Welt am Sonntag", "wenn ich im Auto unterwegs bin und ein Rabe vor mir die Straße kreuzt, mache ich mit der Hand sofort das Teufelszeichen." Diese Geste, die sogenannte "gehörnte Hand", soll vor bösen Kräften schützen. "Das Zeichen hat mir meine Mutter beigebracht. Meine Frau verhöhnt mich allerdings immer: Das bringt doch nichts. Ich sage dann immer: Es schadet aber auch nichts." Mit mehr als 400 Millionen verkauften Büchern weltweit zählt King zu den erfolgreichsten lebenden Autoren. Lange Jahre waren seine Bücher von der Literaturkritik gemieden und verrissen worden. In der letzten Zeit hat sich die Wahrnehmung seines Werkes verändert. Die "New York Times" schrieb nun, Kings neues Buch "Doctor Sleep" sei sein bisher Bestes. "Ich bin glücklich, dass man mich ein bisschen ernsthafter betrachtet und erleichtert, nicht mehr als der schlechte Schriftsteller abgestempelt zu werden, der das nur des Geldes wegen mache", sagte King der "Welt am Sonntag". "Ich glaube aber nicht, dass ich jetzt den Nobelpreis bekommen werde."
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