Entertaiment
Matthias Brandt verweigert sich Gedenksendungen für seinen Vater
GDN -
Der Schauspieler Matthias Brandt hat sich den Gedenksendungen zum 100. Geburtstag seines Vaters Willy Brandt in diesem Jahr konsequent verweigert. "Ich fand, dass ich zu diesen Sendungen, so wie sie geplant waren, nichts Wesentliches hätte beitragen können", sagte der 52-Jährige im Interview mit dem "Spiegel".
"Ich hätte dort bei einem anderen Thema nicht mitgemacht, warum dann bei diesem?" Als Zuschauer und Leser habe er sich gewundert, "wie lust- und inspirationslos dieses Brandt-Gedenken sich, mit einigen Ausnahmen, dahinschleppt. Es ist doch keiner zwangsverpflichtet, sich zu erinnern. Wenn einem dazu nichts einfällt, kann man es doch auch bleiben lassen". Im Gespräch mit dem "Spiegel" berichtet Brandt auch von seiner größten beruflichen Krise. "Ich hatte mit Mitte dreißig eine sehr unglückliche Phase, da wurde ich immer verschlossener, hatte immer weniger Zugang zu mir selbst. Es war schlicht und ergreifend eine Depression, Leben doof, Arbeit doof, man kennt das ja. Das führte zu einem Punkt, wo ich dachte, das tu ich mir jetzt nicht mehr an. Aber im Innern wusste ich, es ist noch nicht zu Ende, ich muss da durch, ich habe noch etwas zu erzählen." Das größte Idol, das er je gehabt habe, sei der Fußballer Günter Netzer, so Brandt. "Der Mann hat sich, als es gar nicht mehr anders ging, selbst eingewechselt, 1973 im Pokalfinale in Düsseldorf. Das habe ich mir fürs Leben gemerkt: Sich selbst einzuwechseln ist auch eine Option." Einmal habe er im selben Lokal gesessen wie Netzer, sich aber nicht getraut ihn anzusprechen. "Aber dann sprach Netzer plötzlich mich an, um mir zu sagen, dass er meine Arbeit schätzt! Damit konnte ich überhaupt nicht umgehen."
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