Entertaiment
Zweieinhalb Stunden atemlose Spannung
4. FicFlac Artistenfestival
4. Artistenfestival in Kassel dauert bis 13.1.2013 (Quelle: heldmann-images)
GDN -
Zum vierten Mal findet in Kassel das Artistenfestival des Zirkus FlicFlac statt. Im ausverkauften gelb-schwarzen Zelt eröffnete Bürgermeister Jürgen Kaiser die Veranstaltung. Am 13. Januar werden die drei Topartisten, die von einer Publikumsjury gewählt werden, prämiert.
FlicFac ist bekannt für eine neue Form der Präsentation hochklassiger artistischer Nummern. Schnell, laut, dynamisch - das zeichnet das Programm aus. Diese Erwartung wird beim diesjährigen Programm in Kassel erfüllt. Beim 4. Artistenfestival wurden die Zuschauer aber auch mit zwei eher unerwartet ruhigen Nummern überrascht. Beginn und Ende des Programms gestaltete die russische Sandmalerin Lili Christina mit ihrer vergänglichen Kunst. Den heftigsten Applaus des Premierenpublikums erhielt jedoch ein anderer Künstler. Rigolo, eine Schweizer Artist, baute aus dreizehn Palmzweigen eine fragile, sich selbst tragende Skulptur. Es war während dieser Nummer so ruhig im Zelt, dass man die Feder, die er als tragendes Element in seine Skulptur einbaute, hätte herunterfallen hören. Rigolo gehört sicher zu den Favoriten auf einen der drei ausgelobten Geldpreise in Höhe von 15.000 €, 10.000 € und 5.000€.
Ganz anders dagegen die temporeiche Trampolinnummer der Catwall Acrobats aus Kanada oder der Godfathers aus der Ukraine mit waghalsigen Sprüngen und Würfen. Auch der aus Kassel stammende Phil Os, in Kiew beim Zirkusfestival bereits ausgezeichnet, zog das Publikum mit einer atemberaubenden Diaboloshow in seinen Bann. Er brauchte keinen Heimvorteil, um am ersten Abend ganz nach vorne gewertet zu werden.
Deswegen sind die anderen Nummern nicht weniger eindrucksvoll: Die Teater Boys (auch aus Kanada) mit dem Schleuderbrett am Boden, die Trapezkünstler Flying Heros (RUS) hoch unter der Zeltkuppel, der Jonglageweltmeister Pavel Evsukevich (BEL) oder Hugo Noel (CAN) mit seinem Rad, um nur einige zu nennen. Natürlich darf an einem Abend im Circus auch der Humor nicht fehlen, dafür sorgte der mit einem Silbernen Clown in Monte Carlo ausgezeichnete Andrej Jigalov mit gleich drei Auftritten, nicht immer "politisch korrekt".
Vorführungen gibt es auf dem Friedrichsplatz mitten in Kassel bis zum 13. Januar 2013 täglich (außer am 24.12. und 7.1.) um 16 und 20 Uhr; am 1. Januar nur um 20 Uhr. Die Ticketpreise liegen zwischen 22 und 46 Euro, Ermäßigungen gibt es für Kinder, Schüler, Studenten, Schwerbehinderte und Rentner. Während der Vorstellung werden nach dem Zufallsprinzip Jurymitglieder ausgewählt, die dann ihre Favoriten küren.
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