Entertaiment
WDR-Chefredakteur verteidigt sich gegen Gebühren-Kritiker
GDN -
Nachdem ein Text von WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn zur Rundfunkgebührenumstellung zu massenhaftem Protest gegen ihn und den WDR über Weihnachten im Internet geführt hatte, verteidigt sich Schönenborn in der Tageszeitung die die "Welt". Vor allem seine Formulierung, die Rundfunkgebühren seien eine "Demokratie-Abgabe", waren als "Überheblichkeit" und "Arroganz" ausgelegt worden und hatten laut Branchendiensten zu einem wahren "Shitstorm" im Netz geführt.
"Meine Formulierung von der Rundfunkgebühr als `Demokratie-Abgabe` möchte ich keinesfalls als Selbstüberhöhung verstanden wissen", sagte Schönenborn der "Welt". Im Gegenteil, sehe er sich bei seiner Arbeit vielmehr in einer dienenden Funktion gegenüber der Demokratie und der Gesellschaft, so Schönenborn. "Unsere Arbeit, so wie sie uns verfassungsrichterlich und von der Politik aufgetragen ist, wäre auf Dauer nicht finanzierbar ohne die Rundfunkgebühren oder eben den künftigen Rundfunk-"Beitrag", so Schönenborn weiter. Deren Höhe legten die Öffentlich-Rechtlichen im übrigen ja nicht selbst fest. Das geschehe durch unabhängige Instanzen. Die Stimmen der Gebühren-Kritiker nehme er als "die Stimmen weniger" wahr. Zum teilweise rüden Ton bei der Kritik an ihm und dem Finanzgebaren der Öffentlich-Rechtlichen sagte Schönenborn: "Zum Ton in den Internetforen ist zu sagen, dass wir ein Land sind mit verschiedenen Öffentlichkeiten sind. Im Internet können sich ganz unterschiedliche, mitunter auch kleine Gruppen Gehör verschaffen." Die teilweise derben Anwürfe nehme er professionell. "Bei Zuschauern, mit denen ich in direkten Dialog trete, erlebe ich fast immer eine Versachlichung des Streits, auch wenn das natürlich nicht immer zur gleichen Meinung führt." Aber es gibt nach seiner Wahrnehmung in Deutschland eine sehr breite Zustimmung für das System des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks in der bestehenden Form", so Schönenborn.
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